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127. Deutsches Traber-Derby: Nutzt Usain Lobell die zweite Chance?

Pressemitteilung berlintrab.de, Sonntag, 21. August 2022: Hockstedt lässt Berlin im B-Finale hoffen – Halva von Haithabu auf der Rekord-Meile – Jugendpreis: Yin Yang beim Debüt? – „Time to say good bye“ für Orlando Jet – uvm. Sonntag, 21. August (Derby-Talk bereits ab 11 Uhr / Start des ersten Rennens um 13.00 Uhr).

Bevor es in die Vollen, will heißen das Traber-Derby, geht, steht eine wichtige Komponente an: das traditionelle Durchschneiden des Blauen Bandes, das nach dem um 13.00 Uhr absolvierten 1. Rennen im Beisein aller zwölf Derby-Chauffeure spät, aber nicht zu spät erfolgt. Ein weiteres Bonbon hat sich der Veranstalter nach dem 4. Rennen einfallen lassen: Nach dem Pokal der Derby-Champions, in dem ausschließlich Fahrer engagiert sind, die mindestens ein deutsches Derby oder Stuten-Derby gewonnen haben, nimmt Orlando Jet seinen Hut. Im Winner Circle wird Rudi Hallers „bestes Pferd, das ich je trainiert habe“, nach 38 Starts, von denen es 21 gewonnen hat, mit 424.826 Euro Gage und einem in Vincennes erzielten 1:10,3-Rekord in die Rente entlassen. Hier in Mariendorf hat der braune Prachtkerl am 25. Juli 2021 mit einem dritten Platz seine famose Laufbahn eher heimlich, still und leise beendet. Auf der Pferde-Avus in Berlins Süden amtierte er für zwei Jahre als Bahnrekordler, war am 4. August 2019 in 1:11,1 über die Derby-Rekordmeile gefegt, die nun auf ihn als Aushängeschild verzichten muss. Sie könnte erneut zum gefundenen Fressen für den trotz seiner zehn Jahre und unzähliger harter Schlachten voll im Saft stehenden Halva von Haithabu werden, der im Vorjahr in 1:10,9 triumphiert hat. Major Ass, mit 1:10,7 aktueller Bahnrekordler, der in Schweden enorm verbesserte Orkan von Haithabu, Mister Ed Heldia und Inspector Bros werden im 5. Rennen versuchen, ihm die mit 6.600 Euro gewürzte Siegsuppe – insgesamt liegen 15.000 Euro bereit – zu versalzen.

 

Yin Yang ausgeglichen genug?

Fünf der acht Aspiranten, die im Jugend-Preis (9. Rennen), Deutschlands ältestem Zuchtrennen, um 20.000 Euro hinterm Startauto Aufstellung nehmen, könnte man in zwei Jahren beim 129. Deutschen Traber-Derby wiedersehen. Kadabra Heuvelland, Nadyha und Nelson Greenwood gehören nicht dazu; sie sind im niederländischen bzw. schwedischen Gestütbuch registriert. Bislang waren alle acht Youngster ausschließlich in Qualifikations-Läufen zu bewundern, den Yin Yang in Wolvega mit 1:17,5 sehr zügig hinbekommen hat. Der wie ein Weltmeister gezüchtete Hengst – Vater ist mit Bold Eagle der weltweit gewinnreichste Traber aller Zeiten, Mutter Lobell Countess die letzte Stute, die das Derby gegen das starke Geschlecht gewonnen hat, er mithin ein kleiner Halbbruder des Derby-Favoriten Usain Lobell – kommt aus der schier unerschöpflichen Talentschmiede des Paul Hagoort. Doch Vorsicht: Startplatz „1“ ist nicht bei allen beliebt, und Bold-Eagle-Kinder haben sich manches Mal als Pulverfass entpuppt, wenn’s nicht ganz nach ihrer zuweilen recht hitzigen Fasson läuft. Vielleicht tanzt ihn und alle anderen ja Bossa Nova aus, der in seiner Feststellungsprüfung überzeugte und von der „8“ freies Schussfeld hat. Oder macht’s Nelson Greenwood, der bereits zwei 1:17er Probeläufe aufs Wolvega-Parkett geschmettert hat?

 

Offener Trostlauf

All jene, die den Run ins Derby-Finale nicht geschafft haben, dürfen ihre Bilanz im mit 20.000 Euro versüßten Derby B-Finale (10. Rennen) aufbessern. Berlin drückt Victor Gentz und dem in dieser Saison zwei Klassensprünge hinlegenden Hockstedt die Daumen, der im Vorlauf als Vierter ebenso knapp den Endlauf verpasst hat wie seine Leidensgenossen Lozano, Gladiator As und Miramax BR. Deutschlands Champion Michael Nimczyk setzt auf Waldgeist, bei dessen Sieg nicht nur Sektkorken knallten, sondern auch eine Kaffeekasse ordentlich gefüllt würde: Besitzer ist das Gestüt IDEE des Kaffee-Magnaten Albert Darboven, der seine eigentliche pferdesportliche Heimat im Polo- und Vollblutsport hat.

 

Die große Show um 18.10 Uhr: das 127. Deutsche Traber-Derby

Das alles ist hochwillkommenes Vorgeplänkel auf dem Weg zur großen Show, die im 12. Rennen um 18.10 Uhr ansteht. Um 325.226 Euro, von denen dem Sieger allein 154.613 Euro winken, geht‘s im von der Wettplattform trotto.de gesponserten Traber-Derby, das bei der 127. Ausgabe mit einem bereits vielfach erwähnten Novum aufwartet. Erstmals richtet es sich an vierjährige deutsch registrierte Traber und kommt damit einer echten Revanche aufs Derby 2021 gleich – mit sehr ähnlichen Prämissen. Wie 2021 gilt Usain Lobell, der 2021 wie 2022 die letzte wichtige Vorprüfung, das Budenbrock-Rennen, und auch seinen Vorlauf beherrscht hat, als der große Favorit, und Days of Thunder, 2021 wie 2022 Adbell-Toddington- und ebenfalls Vorlauf-Sieger, als der Herausforderer schlechthin. Dass die himmelhohen Vorschusslorbeeren „aufm Platz“ erst umgesetzt werden müssen, dafür war das Blaue Band 2021 nicht zum ersten Mal ein beredtes Beispiel. Das „Ab“ war kaum verklungen, da waren die beiden Gemeinten schon im Galopp heraus, und Siegerdecke, Pokale und das große Geld holte sich aus einem Trio, bei dem es um Zentimeter ging, mit Glück und Geschick Lorens Flevo, ein Riesenaußenseiter.

Der ist erneut – als Vorlauf-Zweiter zu Days of Thunder – mit von der Partie. Diesmal für die Farben der deutschen Besitzerchampionesse Karin Walter-Mommert und unter der neuen Regie der Nimczyks. Lange war von dem mächtigen Fuchs nichts zu sehen, der gerade rechtzeitig in Schwung gekommen ist. Wiederholt sich die Historie stringent, so kann der Derby-Sieger 2022 nur Lorens Flevo heißen, was diesmal eine nicht ganz so große Überraschung wäre. 2021 zum Zuschauen verurteilt war Teatox, der sich sportlich qualifiziert hatte, wegen einer schweren und langwierigen Erkrankung fürs Finale hatte im Vorhinein passen müssen. Er gewann seinen Vorlauf in der schnellsten Zeit, die aber einem alten Spruch zufolge „nur Schall und Rauch“ ist. Hundertprozentig überzeugen konnte er, dem Oblivion gewaltig auf die Pelle rückte, ebenso wenig wie der sehr sparsam eingesetzte vorjährige Derby-Sechste Grand Ready Cash, der nach einem traumhaften Verlauf alle Hufe voll zu tun hatte, sich die dichtauf endenden Staccato HL und Un Mec Pasloo vom Leib zu halten. Nach allen Expertenmeinungen, aller grauen Theorie ist Usain Lobell der Beste der 2018er Aufzucht. Die Praxis sieht zuweilen wie am 5. September, dem Derby-Tag 2021, gesehen anders aus. Der Sohn der 2011er Derby-Siegerin Lobell Countess darf in der Startphase nicht zu kribbelig werden. Dann klingelt’s zum neunten Mal für Trainer-Ikone Paul Hagoort und zum siebenten Mal für seinen genialen Vollstrecker Robbin Bakker.

 

Abschiedskuss von Kiss Me Bo?

 Der Ausklang der fünf heißen Derby-Tage ist mit dem 14. Rennen den vierbeinigen Ladys vorbehalten, die zugleich den Deckel auf die V7+-Wette setzen. Wer als Wetter bis hierhin mit seinen Siegvoraussagen seit dem 8. Rennen das richtige Näschen hatte, darf auf mehr oder minder große Anteile der mindestens 40.000 Euro hoffen, die der Rennverein für die Königsdisziplin des Wettgeschäfts garantiert hat. Kosy Occagnes, Kiss Me Bo, Victorymoko, Super Queen C, Hindy Heikant und I Love You Darling bitten zur Damenwahl.

 

Tipps:

  1. Siena – Marilyn Boko – Ganydream
  2. Nelly Pepper – Iron Creek – Paris Turf
  3. Pearl Kaiz – Royenne – Gentle du Noyer
  4. Heavy Enemy – Knock on Wood – Casino Royale
  5. Major Ass – Halva von Haithabu – Orkan von Haithabu
  6. Kaiserhof Newport – Othello PS– San Pardo
  7. Paris Turf – Iron Creek – Purple Rain
  8. Garuda Fligny – Good Morning Elge – Flag de Marions
  9. Yin Yang – Bossa Nova – Sierra S
  10. Hockstedt – Gladiator As – Miramax BR – Lozano
  11. Velten Revenge – Nyx Hillperon – Ann Boleyn
  12. Usain Lobell – Days of Thunder – Teatox – Oblivion
  13. Forza Laser – Iniesta – Verdi Venus
  14. Kiss Me Bo – Victorymoko – Kosy Occagnes


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