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Gold und Gänse lieb ich sehr

Pressemitteilung berlintrab.de, Sonntag, 3. Dezember 2023: Es weihnachtet sehr am drittletzten Renntag der Saison, der am 1. Adventssonntag ab 13.00 Uhr über die Bühne der 110 Jahre alten Trabrennbahn Mariendorf geht. Acht der neun Prüfungen sind nach großen oder auch heimelig-kleinen Weihnachtsmärkten der Hauptstadt benannt. Wer auf Seiten der Wetter noch keine Weihnachtsgans oder einen Weihnachtsbaum geordert hat, kann über die Prämienausspielung bei der 10-Euro-Siegwette versuchen, derartiges zu ergattern – oder übers Wetten die entsprechende Kohle einzufahren.

Der Möglichkeiten, sein Geld zu mehren, gibt es viele, denn der Berliner Trabrennverein hat mal wieder die Spendiertaschen gefüllt: Viermal ist die Siegwette mit einem Vereins-Jackpot gefüttert, und in der V7+-Wette, der hohen Schule der Wettkunst, liegen garantiert mindestens 10.000 Euro zur Verteilung auf dem Gabentisch.

 

Krönung für den King?

Auf den sportlichen Mittelpunkt müssen sich die Fans bis zum 8. Rennen gedulden. Im achten und letzten Lauf der Gold-Serie, die sich seit April durchs Jahr zieht, gibt es wie zuvor 20.000 Euro für die Traber der ersten Güteklasse zu verdienen. Dieser im deutschen Trabrennsport alles andere als gewöhnliche Geldregen lockt neun mehr oder weniger Schwerreiche an die Spree. Die weiteste Anreise hat King Schermer, mit dem sich Michel Rothengatter von Callantsoog an der holländischen Nordseeküste auf den Weg macht. Der sechsjährige Wallach hat eine Saison aus Samt und Seide hingelegt, in den Schlaraffenländern Frankreich und Schweden Geld gescheffelt, im Sommer die Kampioenschap van Friesland gegen einen chancenlosen Mister F Daag gewonnen und gibt mit einem aktuellen vierten Platz im heuer enorm stark besetzten Prijs der Giganten zu Wolvega erstmals seine Visitenkarte in der deutschen Hauptstadt ab. Keine Frage – mit diesen Resultaten führt trotz des äußersten Startplatzes „8“ kaum ein Weg an dem Trixton-Sohn vorbei. Natürlich werden bewährte Cracks wie Ito, die doppelte Breeders-Crown-Siegerin Isla, die diesmal auf die fahrerischen Kapazitäten eines Dennis Spangenberg vertrauen muss, Berlins Lokalmatador Exclusive Fire und die kampfstarke Sunset boulevard die 8.800 Euro Siegprämie nicht ohne erhebliche Widerstände vom Tisch lassen. Kann vielleicht sogar Everest Védaquais alle Rechnungen durchkreuzen? In ganz jungen Jahren hat sich der Neunjährige unter der Regie Philippe Allaires mehrmals an Gruppe-Aufgaben versucht. Henk Grift hat ihn nicht gerade zu einer Siegmaschine weiterentwickelt, doch hat sich der 257.669 Euro reiche Rappwallach so manches Mal als Spiel- und/oder Taktik-Verderber erwiesen und darf erstmals auf die ausgefuchste Hand von Thomas Panschow vertrauen.

 

Die weiteste Anreise hat King Schermer, mit dem sich Michel Rothengatter von Callantsoog an der holländischen Nordseeküste auf den Weg macht. Foto: berlintrab.de

 

Die Lasbeker kommen

Mit einer gewohnt schlagkräftigen Truppe kommt Josef Franzl aus Lasbek – im Vergleich zu King Schermers Reise fast ein Katzensprung. Für den Bayern ist Mariendorf nach dem norddeutschen Nobelgestüt zur dritten Heimat geworden, schwimmt er doch hier seit Monaten auf einer Erfolgswelle – mit Derby- und Breeders-Crown-Triumph als Tsunami. Viele Treffer hat „Seppi“ vor allem mit Lasbeker Nachwuchskräften gesetzt. So schlug Sicilia am 19. November zur Geldwechsel-Quote von 10:10 zu und sollte zu ähnlich karger Marge im 3. Rennen gegen nur sechs Konkurrenten ihren fünften Sieg unter Dach und Fach bringen. Das wäre zum Auftakt der V7+-Wette ein sanftes Ruhekissen, sprich eine Bank für all jene, die den großen Wurf in Angriff nehmen.

Ähnlich überlegen hat Franzl am 2. November mit dem Wallach Trogir seine Kreise gezogen, der nun unter der neuen Regie von Wolfgang und Michael Nimczyk im 4. Rennen daran anknüpfen soll. Ein bisschen Vorsicht ist allerdings geboten, denn seine ersten beiden Versuche in Hamburg bzw. Berlin hat der Love-You-Sohn in den Galopp-Sand gesetzt. Der jüngst unglücklich gescheiterte Sartre, Palina Bo sowie Michel Rothengatters chronologisch erste Fuhre Jabellina stehen Gewehr bei Fuß, eine Schwäche Trogirs auszunutzen.

In Rennen 5 könnte erneut „Franzl-Time“ sein, denn Theresita, die in der Dreijährigen-Serie als Vierte anschlug, kehrt in ihre angestammte Gewinnklasse zurück, in der es doch etwas leichter ist. Der zuletzt eine „Weile“ voraus wegen Gangartschwächen nachträglich disqualifizierte Lohringel sowie die kniffligen Larry Leisure und Quick Bo wollen aber erst mal aus dem Weg geräumt werden. Und dann ist da noch die ihre Deutschland-Premiere gebende Global Downtown. Die zuvor in Solvalla trainierte Stute hat noch keines ihrer neun Rennen als Beste beendet, wäre jedoch nicht die Erste, bei der sich Jörgen Sjunnesson als „Trüffelhund“ erwiesen und sie nach Berlin gelotst hätte. Ihre Mitteldistanz-Bestzeit von 1:15,4 könnte für einen Platz im Vordertreffen ausreichen.

Auch im 6. Rennen dürften nach Lage der Dinge die braunen Farben mit den weißen Nähten ganz vorn leuchten, denn Saluti ist ohne Fehler noch nie bezwungen worden. Sechsmal war der rassigen Southwind-Frank-Tochter nicht mal ansatzweise ans braune Leder zu kommen. Wären da nicht drei „Dis-rot-Formen“ – ihre Weste wäre blütenweiß. Vor zwei Wochen war auch sie zur Quote von 10:10 der Konkurrenz überlegen um sechs Längen voraus. Ein bisschen höher dürfte sie diesmal am Toto schon notieren, denn der BTV spendiert einen 2.000-Euro-Sieg-Jackpot, und Michael Nimczyk möchte Arcano BE nach drei Ehrenplätzen en suite mal wieder ganz nach vorn bugsieren zum zweiten Saisonerfolg des vierjährigen Hengstes.

Eingerahmt wird der Renntag durch die Amateure, bei denen weder Emma Stolle noch Tom Karten, die das Championat 2023 unter sich ausfechten und bei dem die jetzt in Süddänemark ansässige Berlinerin mit 22 zu 21 Siegen die Nase ganz knapp vorn hat, präsent sein werden. Für Sarah Kube und Andre Pögel geht’s bei jeweils 10 Saisonerfolgen noch um den dritten Platz. Im 1. Rennen scheint der Meister der Hufbeschlagkunst mit Andrala gegen Flying Chantall geringfügig im Vorteil, doch dürfte der Status des Favoriten dem Ex-Profi Frank Kelm zufallen, dessen Pamela Anderson die Prüfung mit breiter Brust angehen kann: Drei der letzten fünf Starts hat die gebürtige Ukrainerin gewonnen und war zudem zweimal Zweite.

Im 9. Rennen ist Pögel mit dem frischen Sieger Bel Massive liiert, mit dem er am 22. November in Hamburg sicher die Oberhand behalten hat. Stärker erscheint jedoch Sir Robert, dessen Erfolg im Hamburger Schwarzer-Steward-Rennen allein mit 11.500 Euro zu Buche geschlagen hat. Nach zwei starken Ehrenplätzen sollte es zum dritten Mal in dieser Saison für den von Sebastian Gläser gesteuerten Vierjährigen klingeln.

 

Nach zwei starken Ehrenplätzen könnte es zum dritten Mal in dieser Saison für den von Sebastian Gläser gesteuerten Vierjährigen Sir Robert klingeln. Foto: Marius Schwarz

 

Tipps:

  1. Pamela Anderson – Andrala – Delta
  2. Louis Mon Ami – Royal Joker – Taylor Swift
  3. Sicilia – Dexter CG – Rushida
  4. Trogir – Jabellina – Palina Bo
  5. Theresita – Larry Leisure – Global Downtown
  6. Saluti – Arcano BE – Readly Passion
  7. Jurques – It`s Day – Jester Tonic
  8. King Schermer – Sunset boulevard – Ito
  9. Sir Robert – Bel Massive – Othello PS

 

 


Zwei Deutsche im Listenrennen von DeauvilleStart in den Dezember mit neun Rennen

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