Gesucht: der neue Weltmeister der Professionals
Pressemitteilung berlintrab.de, Freitag, 18. August 2023 – 3. Tag des Derby-Meetings: Bruno-Cassirer-Rennen: sieben Ladys auf einem weiten Weg – Ol Dono Lengai nach 3.220 Metern ganz oben? – V7+-Wette mit 30.000 Euro Garantieauszahlung inklusive 12.214 Euro Jackpot.
Um mal mit der deutschen Rockband BAP zu singen: „Verdamp lang her“ – dass die Weltmeisterschaft der Professionals in Deutschland im Allgemeinen und auf der Derby-Bahn im Speziellen Station gemacht hat, nämlich 26 Jahre. Am 25. Juni 1997, einem lauschigen Mittwochabend, gaben sich am damals vierten WM-Tag zehn Spitzenfahrer in vier Matches in Berlin-Mariendorf die Ehre. Tagessieger jenes damals noch unter dem Patronat des Trabrenn-Verein Mariendorf mit vielen liebevollen Überraschungen durchwobenen Renntags war der im vorigen Jahr verstorbene Olle Goop vor dem US-Amerikaner Dave Magee und dem Australier Chris Alford. Am Ende stand der acht WM-Tage und 32 Läufe stand in München-Daglfing Heinz Wewering zum zweiten Mal in seiner monströsen Karriere ganz oben auf dem WM-Treppchen.
In der 31. Auflage – erstmals ausgefahren wurde die WM 1970 in Nordamerika – lautet das WM-Motto: Drei Länder, vier Rennbahnen, 20 Wertungsläufe, dann steht der neue Titelträger fest, der durchaus auch der alte, nämlich der inzwischen nach Schweden ausgewanderte Niederländer Henricus Ebbinge, den alle Welt nur als „Rick“ kennt, sein kann. Aber die Spanne der Mitstreiter ist nicht nur geographisch breit gestreut und reicht von geradezu kümmerlichen 159 Karrieresiegen des derzeit in Frankreich stationierten Serben Miodrag Pantic bis zu jenen 4.300 des Kanadiers Doug McNair. Deutschlands Vertreter Michael Nimczyk befindet sich mit seinen 2.903 Zählern in bester Gesellschaft. Doch ist die Anzahl an Siegen nur ein kleiner Richtwert – immerhin haben sich Pantic als Vierter und der Malteser Falke Rodney Gatt als Zweiter der 2022er EM für die World Trotting Championship qualifiziert.
Wenn diese Vorschau geschrieben ist, hat der Tross der Zehn, zu dem mit der belgischen Championesse Hanna Huygens erstmals eine Frau zählt, noch keinen WM-Lauf absolviert, die am Sonntag (13. August) im niederländischen Wolvega beginnt und über Gelsenkirchen (15. August) und das belgische Mons (16. August) zum Finale grande nach Berlin weiterzieht. Allen ist bewusst, dass eine gehörige Portion Renn- und Auslosungsglück dazugehört, will man am Ende auf dem Stockerl und dort möglichst ganz oben landen. Es gilt, sich zügig auf die zum großen Teil unbekannten Vierbeiner einzustellen. Es bedeutet auch, Pflegern und Trainern genau zuhören, was Stärken und Schwächen ihrer Partner betrifft. Fünfmal zehn gleichwertige Traber bereitzustellen, hat sich selbst in Ländern mit großen Reservoirs als unmöglich erwiesen. Um die manchmal recht launische Fortuna ein klein wenig in Schach zu halten, hat jeder Teilnehmer aus den beiden Pools mal bessere, mal schwächere Pferde zugelost bekommen.
Natürlich hat Deutschlands Goldhelm Michael Nimczyk den gewissen Heim-Bonus: In Gelsenkirchen und Mariendorf kennt er praktisch jedes Sandkorn, auch die Pisten in Wolvega und Mons sind ihm beileibe kein fremdes Terrain. Er hätte sicher nichts dagegen, um kurz nach 22.00 Uhr auch international in die großen Fußstapfen Heinz Wewerings zu treten und nach zwölf nationalen Titeln erstmals jenen der Welt in die Heimat zu holen.
„Lasset die Titelkämpfe beginnen“ heißt es mit dem 6. Rennen um Punkt 20.00 Uhr in Kooperation mit der französischen Wettorganisation PMU. Alle halbe Stunde geht es Schlag auf Schlag weiter. Lange Zeit zum Wunden lecken bzw. Analysieren gibt’s da nicht. Mehr Zeit zum Grübeln haben die Wetter, denn alle Wertungsläufe sind Bestandteil der mit dem 4. Rennen beginnenden V7+-Wette, bei der dank eines Jackpots in Höhe von 12.214 Euro eine Gesamtauszahlung von 30.000 Euro garantiert wird.
Das 6. Rennen (16. Wertungslauf) sollte eine Sache zwischen Doug McNair mit Loverboy v Assum und Rick Ebbinges Snooze werden. Punktet „Underdog“ Miodrag Pantic im 17. Wertungslauf voll mit dem enorm zuverlässigen Breeding of Hanke, oder fährt ihm Michael Nimczyk mit Lotus Kimberly den Rang ab? Beste Karten sollten anschließend Australiens Peter McMullen, Doug McNair, Rick Ebbinge und Michael Nimczyk haben, die Klaassen Boko, Marcel, Höwings be My Lady bzw. Lola Vici vor der Nase haben. Rolfi mit McNair vor Captain Olaf mit Rodney Gatt und Nordic Jaycee mit Jordan Ross könnte der Einlauf im vorletzten Wertungslauf lauten. Finnlands Senkrechtstarter Santtu Raitala fährt seine vermeintlich beste Chance im letzten WM-Lauf: Di Ospeo, jüngst als überlegener Sieger eingekommen und wegen eines Fouls auf Platz fünf gesetzt, hat als Frontrenner mit Startplatz „4“ alle Vorteile auf seiner Seite. Michael Nimczyk ist mit Jo Jo Harley ebenfalls hoffnungsvoll besattelt.
Zum Start in die um 17.00 Uhr angepfiffenen Zehn-Rennen-Karte haben die Amateure mit einem weiteren Lauf ihres Derby-Pokals das Wort. Dank dreier Siege am Stück, davon zwei auf dem Gelsenkirchener Rechtskurs, könnte Joni d’Azur mit Britt Grift trotz zweiter Startreihe den ersten Pokal abräumen – oder hat Hufschmied Andre Pögel mit Illiann NA das heißere Eisen im Feuer?
Saluti oder Prestigious LB – wer schmückt sich mit dem Cassirer-Titel?
Der erste Höhepunkt um 17.30 Uhr (2. Rennen) erinnert an Mariendorfs Retter der 1913er Stunde und langjährigen Vorsitzenden. Das Bruno-Cassirer-Rennen um 15.000 Euro wendet sich an Stuten, die nicht mehr als 25.000 Euro ihr Eigen nennen. Sechs starten von der Grunddistanz 2.500 Meter, eine – Bonanomi CG – muss 20 Meter mehr arbeiten, um an eine Prämie zu kommen. Mit lediglich fünf Versuchen, von denen sie vier als Klassenbeste beendet hat, ist Saluti, geboren auf dem noblen Gestüt Lasbek, eingetragen ins schwedische Gestütbuch, die Unerfahrenste und könnte den langen Kanten dennoch als Favoritin in Angriff nehmen, denn zuletzt gewann sie ein Standardrennen für Vierjährige mit beispielloser Souveränität. Funkelnd ist allerdings auch der Formenspiegel von Prestigious SB; die Fuchsstute der seit Jahrzehnten mit immensem Erfolg im Trabersport engagierten Familie Krogmann war nach 13 Auftritten siebenmal auf der Ehrenrunde zu sehen und könnte Michael Nimczyk den letzten Schliff Richtung WM-Läufe geben.
Wer wird zum Marathon-Mann?
Noch ein Stück weiter geht’s im ebenfalls mit 15.000 Euro gespickten zweiten Hingucker des Abends. Der Derby-Marathon führt über die von 1895 bis 1978 zu bewältigende Derby-Distanz von 3.200 Metern und richtet sich an gestandene Recken. 40 Meter Zulage für die ganz Reichen – das wollte niemand seinem Ross zumuten. 20 Meter zusätzliche Arbeit sind schon eher machbar über die etwas mehr als 2½ Runden, und die nimmt mit Kirby Starlake und Ol Dono Lengai ein Duo auf sich, dessen Devise lautet: „Je länger, desto lieber.“ Kirby Starlake, dem zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden Weltmeister Rick Ebbinge anvertraut, hat im Frühjahr in Schweden zwei Rennen über eine ähnlich üppige Strecke abgegrast, der Lasbeker Schwede über 2.500 Meter mit der Konkurrenz nur ein bisschen gespielt. Vor vier Wochen allerdings enttäuschte er in einer mit sogar 20.000 Euro dotierten Mariendorfer Gold-Serie über den identischen Weg als Vierter und hat nun die beste Gelegenheit, diesen Malus zurechtzurücken. Der damals wie heute 20 Meter besser gestellte Beethoven Gar widerstand ihm an jenem 16. Juli um einen „Hals“. Ein großes Fragezeichen prangt hinter Lancaster. Hat der Sohn des gewinnreichsten Trabers der Welt Bold Eagle nach zehn Monaten Rennbahn-Abstinenz schon wieder den für diesen Marathon dringend benötigten langen Atem? 13 Siege aus 36 Versuchen sprechen eine recht deutliche Sprache zugunsten des Wallachs aus dem Quartier von Wolfgang Nimczyk.
Danach beginnt der Run von Michael Nimczyk & Co Richtung Weltmeister-Titel…
Wett-Highlights:
Prämienausspielung um Wettgutscheine und Sachpreise im Wert von 4.300 Euro über die Siegwette der Rennen 1-9.
Platzwetten-Gewinnspiel für Bahnbesucher in den Rennen 1-4 um 1.000 Euro.
- Rennen – V4 mit 5.000.- € Garantie inkl. 2.000.- € Jackpot!
- Rennen – 8.888.- Euro 3er Wetten Garantie inkl. 1.807.- € Jackpot!
- Rennen – 7.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
- Rennen – V7+ mit 30.000.- € Garantie inkl. 12.214.- € Jackpot!!!
- Rennen – 7.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
- Rennen – 7.000.- Euro 3er Wetten Garantie.
- Rennen – 7.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
- Rennen – 8.888.- Euro 4er Wetten Garantie inkl. 1.614.- Euro Jackpot.
- Rennen – 3.000.- Euro Daily Double Jackpot.
- Rennen – 7.000.- Euro Sieg-Garantie inkl. 2.000.- Euro Jackpot.
Tipps:
- Joni d`Azur – Illian NA – Krypton
- Saluti – Prestigious SB – Nesaia
- Parodie Vrijthout – Campino – Buncio CD
- Perfect Dream – Lancome Boko – Fantastico
- Ol Dono Lengai – Lancaster – Beethoven Gar
- Loverboy v Assum – Snooze – Störtebecker
- Lotus Kimberly – Breeding of Hanke – Heartbeat
- Klaassen Boko – Marcel – Lola Vici – Höwings be My Lady
- Rolfi – Captain Olaf – Nordic Jaycee
- Di Ospeo – Jo Jo Harley – Crazy Boy